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      2015                                  

 

Loves me/Loves me not

Goran Menkov

Doroti Packova

Boriana Pertchinska

Ilija Prokopiev

Elena Alceva

 Adabana

Marija Koneska

Ivanco Talevski

4 Künstler - D in Wedding

Andrea Covic

Snezana Maletin

Sechs Positionen

EARTH effects

 

 

 

14. - 20.08.2015
Projekt Dahlbit 2- BOTTARI
Adabana ; Blumen, die nicht blühen durften

Go Kyeongil, Sexsklaven ( Korea )
Emiko Oeda/ flowerarmy (Japan)
Hashimoto masaru (Japan)
Rita Kashap (Russland)
Emiko Oeda/ flowerarmy (Japan)
Bogna Grażyna V. Jaroslawski & MANOLO TY (Polen & Deutschland)

Kuratorin: Kyuri Chang


     

 

      

 

   

 

   

 

Projekt Dahlbit 2- BOTTARI

Ausstellungstitel: „Adabana ; Blumen, die nicht blühen durften“

 

Affirmative Darstellungen des Krieges heben mit Vorliebe männliche Tugenden wie Heldenmut, Kampfesgeist, Patriotismus hervor und umgeben den kämpfenden Soldaten mit einem Glorienschein, der so hell leuchten muss, dass er selbst Soldatengräber noch in magischen Glanz taucht. Kriege haben gleichwohl nicht nur ein männliches, sondern auch ein weibliches Gesicht. Die weibliche, sexuelle Seite eines jeden Krieges oder Kriegseinsatzes wird öffentlich nicht ins helle Licht gehoben, sondern in beschämtes Schweigen gehüllt, sie wird verdunkelt, ausgeblendet, retuschiert. Doch ohne jenes Heer von Frauen, die als Prostituierte oder als Vergewaltigungsopfer die aufgestauten sexuellen Bedürfnisse der männlichen „Helden“ bedienen, wären Kriege undenkbar, und umgekehrt ist jede Vergewaltigung auch dort, wo nicht Soldaten die Täter sind, ein gewaltsamer Kriegsakt gegen das weibliche Opfer. Vergewaltigte Frauen verlieren bei diesem ungleichen Kampf bisweilen das Leben und in jedem Fall die Würde, ja in der Regel auch die Ehre; sie erscheinen danach im öffentlichen Ansehen befleckt gleich einer Blume, die nicht mehr blühen kann und darf angesichts der widerfahrenen Schändung und Schande. Wer von Krieg redet, der muss auch von Triebstau und sexuellem Notstand reden. Wo Heerlager stehen, gibt es stets und überall auch Kriegsbordelle. In diesem Zusammenhang ist dann freilich nicht mehr von „Prostitution“ die Rede, sondern beschönigend von recreation oder „Trost“.

Im Asiatisch-Pazifischen Krieg scheute die japanische Regierung nicht Kosten und Mühe, „Trost“ spendende Kriegsbordelle zu errichten und zu institutionalisieren. Pate gestanden haben mag das System der lizenzierten Prostitution, das in Japan bis 1946 fortbestand. Zum einen waren es Frauen aus solchen Etablissements, die sich mehr oder weniger freiwillig in die Kampfgebiete der japanischen Armee rekrutieren ließen. Zum anderen wurden Frauen aus der vor Ort ansässigen Zivilbevölkerung, die sogenannten „Trostfrauen“ (ianfu), gewaltsam zur Prostitution und zum menschenunwürdigen Leben in Kriegsbordellen gezwungen: Chinesinnen und Koreanerinnen zumeist, deren späteres Leben die brutale Zwangs- und Massenprostitution nachhaltig zerstörte. Auf eine ironische Weise wurden sie sogar als die von dem japanischen Kaiser geschenkten Blumen bezeichnet....

Stefan Höppe

 

Selbst noch im Jahr 2015, dem 70. Jubiläumsjahr des Ende des Zweiten Weltkriegs, leben die Menschen mit unverheilten Kriegsschmerzen. Heute, in diesem Moment, tobt irgendwo auf der Erde ein weiterer Krieg, und die Zivilbevölkerung leidet hilflos unter dessen Folgen.

An der Ausstellung beteiligen sich 20 koreanische Cartoon-Künstler, eine japanische Künstlerin, eine russische Künstlerin, eine polnische Künstlerin und ein deutscher Künstler. Sie versuchen auf das „schwache Geschlecht“ – auf die Frauen und Ihre Schmerzen - aufmerksam zu machen. Mittels Malerei, Zeichnung, Objekten,Videokunst, Foto und Performance spiegeln die Künstlerinnen diese bedeutende Thematik wider.

Menschenrechte, vor allem die Sorge um die Rechte der Frauen, sollen nicht nur aus feministischer Ebene betrachtet werden, sondern als Grundlage für den Frieden der Menschheit in den Blick geraten.

Darüber hinaus vermittelt die Ausstellung die bedeutsame Botschaft, dass weitere Verletzungen und Zerstörungen durch Kriege nicht wieder zugelassen werden sollen.

Reflektiert man, warum auch heutzutage Frauen Rechte entzogen werden, stellt sich die Frage, ob Reue und Heilungsprozesse in Bezug auf die schlimmen Ereignisse der Vergangenheit tatsächlich zureichend waren. Ein konkretes Beispiel in diesem Kontext ist das Problem der Trostfrauen. Da bislang unthematisiert und unreflektiert gelassen, stehen im Zentrum der Ausstellung die Leiden der Trostfrauen: kein nationales koreanisches Problem, sondern ein Problem der Menschheit ist. Darüber hinaus konfrontieren die teilnehmenden Künstlern aus Japan , Polen, Russland und Deutschland ganz allgemein mit Formen der sexuellen Gewalt gegen Frauen.

Kyuri Chang